Ich denk nach in den letzten Tagen. Und Denken ist nicht das Einfachste. Nicht, dass ich blond bin, aber manchmal ist es echt nicht so leicht zu denken. Nur manchmal. Dann fliegen komische Gedanken und Erinnerungen durch Deinen Kopf. Der siebte Himmel ist noch weit weg, aber es gibt irgendwo Licht. Ich hatte sehr eigenartige Begegnungen mit gaaaanz alten Freunden. Freunde, die ich die letzten 9 1/2 Jahre nicht gesehen habe. Sachen, die ich völlig vergessen hatte, fast davon überzeugt, dass es nicht wichtig war, sich sowas zu merken. Lustig ist es, zu sehen, was andere in dieser Zeit geschafft haben, wo sie jetzt stehen, was Du damals getan hast. Mehr als interessant. Bin wie in einem Film.
Wie gesagt, das Denken ist keine leichte Aufgabe. Bin aber nicht so weit zurück gegangen. Ich dachte an meinen 3 Monaten in Wien. Deswegen schreibe ich mir hier 3 Leute auf, die ich auf keinen Fall vergessen will.
SIE heißt Dina. Wir kennen uns seit der Schulzeit. Es war 5 in der Früh, als ich wie verrückt an ihrer Tür geklingelt habe. Ich habe sie auch 35 mal angerufen. Die Frau kann schlafen… Ich bin aber hartnäckiger 🙂 Es war der 29. April. Am 1. Mai musste ich in Wien anfangen. Gut, dass ich die ersten Wochen öfters nach München musste (andere Leute haben sich nicht gefreut, mich dort zu sehen…). Es war eng wie in einem Studentenwohnheim, aber es war auch bequem wie in einem Studentenwohnheim. Ich habe gekocht, sie hat mir das Gefühl gegeben, dass ich dort nicht fremd bin. Will nicht zu sentimental werden, deswegen hier ein Foto von meinem letzten Abend in Wien mit ihr:
Und ja, ich kann bestätigen, dass ich fast die ganze Zeit in Wien so eine Miene hatte 🙂
ER heißt Benjamin. Und war mein Mitbewohner. Um die 3 Jahre jünger als ich. Er hat mich mit so vielen Franzosen bekannt gemacht… Habe gelernt Karten zu spielen, wie auch bis um 7 in der Früh Bier zu trinken. Hat mir komische österreichische Wörter beigebracht, die keine Sau braucht. Deswegen musste er welche auf Bayrisch und auf Bulgarisch lernen 😛 Hab ihm zwei Bierkrüge “geklaut”. Dafür kriegt er aber zwei bulgarische. Er mag das Bier, solltet ihr ihn irgendwo sehen, unbedingt einladen. Er kann magische Geschichten über Afrika erzählen. Ich warne euch: am Ende werdet ihr kein Bier mehr im Kühlschrank haben, dafür werdet ihr die größten Optimisten sein. Er kann hervorragend kochen, obwohl er Vegetarier ist.
Es gab noch jemanden. Den kann ich euch aber nicht zeigen. Den seh ich in letzter Zeit kaum. Meine Schuld. Könnte auf ihn verlinken, würdet ihr aber nicht verstehen. Manchmal musste ich auch seine komischen Launen ertragen, aber meine waren auch nicht besser.
P.S. Das hätte ich schon längst schreiben sollen. Nur dass ich etwas zerstreut bin. Bitte nicht als Wien-Heimweh verstehen. Das ist es nicht 🙂