Umgezogen

Posted on Friday 10 August 2007

angekommen

Ich bin umgezogen. Am Montag Nachmittag habe ich einen letzten Blick auf Wien geworfen und bin dann weggefahren.
Plovdiv bietet zur Zeit angenehmes Wetter und Ruhe. Viele machen noch Urlaub und sind nicht da. Der Rest muss arbeiten. Ich bin immer noch arbeitslos. Eine kleine Denk- und Zahnarztpause, die ich dringend brauche. Die Pause muss auch dafür genutzt werden Möbel zu kaufen. Der dritte Stock vom Haus hat zwei große Schlafzimmer – eins für meine Schwester, eins für mich. Ihr Zimmer ist schon längst fertig. Meins steht fast leer – ein übergroßes Bett (260×220 cm), ein Tisch und ein Schaukelstuhl sind die einzigen Möbel, die drin stehen. Geplant ist eine Couchecke und eine Arbeitsecke. Nicht mal mein Bad ist ganz fertig. Aber das Garderobenzimmerchen ist perfekt. Nur noch einen großen Spiegel kaufen. Sobald das Zimmer (zumindest) einigermaßen eingerichtet ist, kommen die Fotos.

P.S. Schon komisch, wenn dein Zahnarzt ein Ex-Mitschüler von dir ist, mit dem du per Du bist und den du mit Vornamen ansprichst. Dann kommt die Schwester, die in seiner Praxis arbeitet. Die ist um die 50 und spricht ihn mit “Herr Doktor” an. Mir wars peinlich. Soll ich ihn auch Herr Doktor nennen??? Ich glaub ich würde mich totlachen. Vor allem deswegen, weil wir ihn in der Schule immer “Hristo die Scheiße” genannt haben. Er war derjenige, der uns beigebracht hat, dass Scheiße nicht nur als Bezeichnung von Exkrementen benutzt wird, sondern auch als Schimpfwort. Aber echt bemerkenswert die Scheiße – eine coole Praxis und sehr sehr aufmerksam. Es tut ganz und gar nicht weh.

admin @ 12:42 pm
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hmm…

Posted on Wednesday 1 August 2007

Es ist schon ein komisches Gefühl arbeitslos zu sein. Eigentlich habe ich es noch nicht so richtig begriffen, ich habe das Gefühl es wäre Wochenende. Ist es aber nicht. Nach 49 Monaten (4 Jahre + 1 Monat) bin ich gegangen. Hmmm… Abschiede sind Sch…

An meinem letzten Tag hat es ein Kollege geschafft mich zum Weinen zu bringen. Ich danke ihm dafür. Es war eine rührende Mail, die mir klar machte (das wußte ich eigentlich schon), dass es eine schöne Zeit war und dass einfach die Zeit für Veränderungen gekommen ist.

admin @ 6:54 pm
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Besuch – Teil II

Posted on Monday 30 July 2007

Für diesen Beitrag könnte ich ruhig und mit reinem Gewissen den sehr bekannten Titel von Axel Hacke klauen. Und zwar: Das Beste aus meinem Leben! Ich muss ganz ehrlich zugeben, ich hatte an diesem Wochenende die schönsten 2 Tage seitdem ich in Wien bin. Es gab zwei Gründe dafür.
Der erste Grund war mein Besucher. Es ist wirklich ein komisches, kitzelndes Gefühl ein vertrautes Gesicht in einer fremden Stadt zu sehen. Schon am Bahnhof hat es gekitzelt. Und beim Kitzeln lacht man – das kennt doch jeder. Ich glaube, ich wurde das ganze Wochenende über gekitzelt.
Der zweite Grund war meine eigene Einstellung. Nachdem ich das Studium im Februar beendet habe, gab es für mich keinen richtigen Urlaub. Ich bin noch einen ganzen Monat fleißig in die Arbeit gegangen. Danach gab es zwar einen bulgarischen Monat dazwischen, aber er war voll mit Unklarheiten und schlaflosen Nächten. Seit dem ersten Mai bin ich Teil der Arbeiterklasse. Ich glaube ich habe bis vor kurzem noch meine gestresste Einstellung gehabt – kein ruhiges Wochenende, es wartet immer etwas auf dich, nur du kannst es erledigen, usw. Erst vor wenigen Wochen habe ich angefangen meine Freizeit zu genießen. Und das Gefühl, dass niemand und nichts am Wochenende auf dich wartet, ist einmalig.

Und wie wars nochmal? Bis in zwei Wochen?? 😀

baml

admin @ 7:14 pm
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Besuch in Wien (Teil 1)

Posted on Tuesday 24 July 2007

Am Wochenende war die Julia hier, mit der ich durch sämtlichen Bars, Kneipen und Museen gelaufen bin. Einkaufen ist für Frauen eh ein wichtiges Thema, aber das lasse ich diesmal weg. Ein langes, schönes Wochenende (nenene, hab mir nur paar Stunden am Freitag frei genommen, hab nicht blau macht 😉 ). Die Highlights unseres Programms:
– Donnerstag Abend: Karaoke im Lemmon. Team building des reduzierten Wiener DragaNets 😀 !
– Freitag: die Nachmittagssonne genießen auf dem Badeschiff.
– Sonntag: Schönbrunn-Rundgang. Das Labyrinth und der Irrgarten – beim nächsten Wien-Besuch – ein Muss für euch alle!!!

Den Rest des Aufenthalts verrate ich nicht. Es war immerhin ein Frauen-Wochenende!

Fotos – comming soon, sollte alles mit Picasa gut laufen. Konnte sie bis jetzt noch nicht hochladen. Hab mir natürlich das PlugIn für iPhoto geholt, bricht aber jedes mal ab. Meldung: The Picasa Web Albums service is unavailable. Hilfeeeee!

Nach diesem Wochenende konnte ich zumindest feststellen, dass ich nicht verrückt oder krank bin. Wien hat der Julia auch nicht soooo gefallen, dass sie hier leben könnte. Sag ich doch. Schöne Stadt, aber nur für einen wenige-Tage-Aufenthalt. Mehr sag ich aber über die Stadt nicht, da ich meinem Mitbewohner versprochen habe, nichts Böses mehr zu erzählen. Wien ist natürlich ober cool, keine Frage 😉

Und nochwas zum Schluß – in den ganzen Museen gibt es doch diese kleinen Beschreibungen in verschiedenen Sprachen. Naja, ich such bei den Sprachen immer noch nach der deutschen Fahne. Erst nach dem dritten (konzentrierten) Blick drauf, wo ich mir schon gedacht habe, es gäbe nichts auf Deutsch, hab ich die österreichische Flagge gesehen…

Bin etwas chaotisch diesmal. Aber ihr seid doch auf dem Laufenden 🙂 Bis zum nächsten Wien-Bericht (*ole-ole-super-stadt*).

admin @ 8:38 pm
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Schicksal

Posted on Tuesday 17 July 2007

Vor einem Jahr musste ich auf eine Beerdigung. Ich musste dahin, ich wußte es ganz genau, trotz allem bin ich nicht dahin gegangen. Mittlerweile weiß ich auch, dass es ein sehr großer Fehler war, nicht dahin zu gehen. Doch wir sind in keinem Science-Fiction-Film und die Zeit kann man nicht zurückholen. Fehler sind eben Fehler. Ich bin nicht dahin gegangen, weil ich in meinem Leben noch keine Beerdigung erlebt hatte. Von mir ist zwar die eine Oma gestorben und auch ein sehr enger Freund, doch ich konnte zu keiner von beiden. Letztes Jahr bin ich nicht hingegangen, weil ich Angst hatte ich könnte den Körper sehen, was mir unbeschreibliche Panik einjagte. Ich habe irgendwann mal gehört, dass man das so macht, um sich von demjenigen zu verabschieden. Nahher habe ich erfahren, dass es (zumindest hierzulande) nicht so ist, doch es war zu spät.

Gestern, ein Jahr nach dieser Beerdigung, auf die ich nicht gegangen bin, war ich etwas komisch drauf. Naja, um ganz ehrlich zu sein, mir war nur nach weinen. Auf dem Weg in die Wohnung bin ich wie gewohnt am Karmeliterplatz ausgestiegen. Da ist so eine kleine Kirche, ich weiß nicht mal wie sie heißt. Ich hatte meine Sonnenbrille an und keine Kontaktlinsen. Das Handy auf lautlos gestellt, reingegangen. Es war kurz vor 18 Uhr und die Kirche war zu 80% voll, was mich total überraschte. Da ich nicht katholisch bin, kam ich mir ziemlich verloren vor. Bei uns (orthodox) gibt es unten und oben Platz für die Kerzen. Oben – für die Lebenden, unten für die Gestorbenen. Bei uns kauft man die Kerzen am Eingang, da sitzt immer eine Oma. Hier gab es eine Kasse vor dem Regal mit den Kerzen und Kerzen nur auf einer Ebene. Ich habe einen Euro reingemacht, hab eine Kerze genommen und sie angezündet mit dem Streichholz, das daneben lag. Nicht mal das Bekreuzigen ist gleich bei uns – es geht oben, unten, rechts, links. Total verwirrt stand ich da, heulte und schaute in das Nichts. Wenige Sekunden später hat sich mein Blick an die Dunkelheit in der Kirche gewohnt und ich konnte klarer sehen, was da los war und warum sich so viele Leute gesammelt hatten. Die kleinen Ministranten gingen ruhig nach vorn, die restlichen Leute setzten sich hin. Vorne lag ein Sarg.

admin @ 9:57 pm
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Ein Samstag in Wien

Posted on Sunday 15 July 2007

So ist es gekommen, dass ich dringend einen neuen Bikini brauche. Naja, wenn frau an die 7-8 Kilo abnimmt, braucht frau eben was Neues und Peppigeres. Gegen Mittag, nach ausreichendem Faulenzen im Netz und unzähligen Tassen Kaffee, habe ich eine Bekannte angerufen, die sich besser in den Wien-Shopping-Möglichkeiten auskennt. Wie jede normale Frau von heute war sie sofort bereit, mir in dieser schwierigen Situation zu helfen.
Gegen 14 Uhr machten wir uns auf den Weg. Die Mariahilfer Str. kenne ich schon in- und auswendig, deswegen brauchte ich neue Inputs.
Die erste Haltestelle war ein Einkaufszentrum gleich bei der U-Bahn Burggasse/Stadthalle. Alles dort war eine hundertprozentige Kopie des Mariahilfer-Angebots. Schnell mussten wir es uns überlegen – jetzt wohin?, da die Läden in Österreich an einem Samstag spätestens um 18 Uhr dicht machen. Unser neues Ziel war das Einkaufszentrum bei der U1-Haltestelle Kagran. Um es kurz zu fassen: nach 3 Stunden wurde ich fündig. Habe alle möglichen grellen Farben, unpassenden Formen und ausgefallenen Modelle anprobiert. Bin bei einem hellblauen, dunkelbraun gestreiften Bikini (mit Neckholder-Top) geblieben, der von 3 Metallringen aufgepeppt wird. Klingt kitschig, ist es aber nicht. Nach dem ausgiebigen Herumlaufen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir uns ein Bier und gutes Essen verdient haben – auf dem Dach des Einkaufszentrums, mit Blick auf die Donau.
Auf dem Nachhauseweg (eigentlich wollte keine von uns so richtig nach Hause) sind wir in letzter Sekunde bei der Haltestelle „Donauinsel“ ausgestiegen. Es ist ein Stückchen Wien, das ich noch nicht gesehen hatte und das gar nicht nach Wien aussieht. Es ist genau das Gegenteil vom edlen, alten, mit Schlössern und Opern geschmückte Wien. Auf den beiden Seiten des Flusses befinden sich unzählige Bars, Restaurants und Cafes, die nur auf durstige, hungrige und gutgelaunte Gäste warten. Das Rauschen des Wassers, die laute Musik und die Bedienungen, die dich ansprechen und dir in wenigen Sekunden das ganze Menü vortragen können, erinnerten mich schnell an die Schwarzmeer-Küste in Bulgarien, wo es fast unerträglich ist, wenn du abends auf der Suche nach einem Ess-Trink-Plätzchen bist. Die Musik war in jedem Lokal sehr laut aufgedreht und da es ausschließlich Bars im Freien sind, vermischen sich alle Musikrichtungen zu einem nach nichts klingendem Wirrwarr.
Fazit: eine sehenswerte Ecke Wiens. Nächste Woche mache ich die Nachtbesichtigung dieser Location. Mit meinem ersten Gast aus München. To be continued…

(klickbare Bilder)

donauinsel1

donauinsel2

admin @ 7:57 am
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aBoUT

Posted on Tuesday 10 July 2007

Hallo. Ich bin die Donka und vermute ganz stark, dass wenn du schon hier gelandet bist, mich auch schon kennst.

Trotzdem ein paar Worte über mich:
Ich bin im Jahr der Moskauer Olympiade geboren – 1980. Doch bis jetzt habe ich wenig athletische Leistungen vollbracht (das können meine Sportlehrer bezeugen, würden sie wahrscheinlich auch tun, glaube ich).
Meine Geburtsstadt heißt Plovdiv (wie ich oft betonen mag – die zweitgrößte in Bulgarien). Sehenswert! Die war, ist und bleibt meine große Liebe.

Im Mai 1998 fand eine großartige Abi-Feier statt, nach der sich die Frage stellte – wohin? Mein erster Versuch war das Studium der Deutschen Philologie in Plovdiv, doch schon nach wenigen Monaten wusste ich es ganz genau – aus mir wird keine Deutschlehrerin, der man unbesorgt seine Kinder anvertrauen könnte. Nach einem erfolgreichen Semester, war ich der Meinung, das Richtige gefunden zu haben. Das war das Politik-Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Noch keine 19 Jahre jung, bin ich in einen Bus gestiegen, der nach knappen 35 Stunden (damals war die serbische Grenze wegen dem Krieg gesperrt und wir mussten durch Rumänien) mitten in München war. Um genauer zu sein: am Containerbahnhof. Den gibt es nicht mehr. Für diejenigen, die diesen Platz nicht kennen – einen schlimmeren Anfang hätte es nicht geben können.
Bis April 2007 war ich in München zu Hause. Ich habe viele großartige Leute, einige weniger großartige Leute, fremde Kulturen, das Münchener Bier, die Weißwürste, etc. kennengelernt. Bin erwachsener (um nicht zu sagen älter) geworden. Habe Enttäuschungen erlebt. Aber die schönen Augenblicke waren mehr, als die bitteren. Habe mein Politik-Studium an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Unterm Schlussstrich: keine Fehlentscheidung.

Der Grund warum es dieses zitronige Plätzchen gibt, ist ganz einfach. Nach gründlichen Überlegungen bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es für den Moment besser ist, wenn ich nach Bulgarien zurück ziehe. Ich sage mit Absicht nicht “für immer”, da man ja nie weiß…
Ich werde euch auf dem Laufenden halten was bei mir so los ist. Ich erzähle euch vielleicht ab und zu alte Geschichten aus München (wenn ich grad mal München-Heimweh hab).

Was bedeutet zitrone.drundrun.org? Zitrone ist Lemon. Leider ist lemon.drundrun.org schon besetzt (es ist die bulgarische Version von meinem Blog). Lemon kommt aus dem gleichnamigen U2-Song:
She wore lemon
To colour in the cold grey night
She had heaven
And she held on so tight

Und drundrun heißt auf Bulgarisch so viel wie blabla 🙂

Wie meine Blogs aussehen, verdanke ich dem Arnd 🙂

Zu finden bin ich noch hier:
ICQ: 163823033
MSN: donkadoycheva@hotmail.com
Skype: schnuck10
Mail: do.lemon (ät) gmail.com

admin @ 2:19 pm
Filed under: General